Der Tück
, [
715-716] des -es, plur. die -e, eine
tückische Handlung, ein Übel, welches man einem andern vermittelst eines
vortheilhaft scheinenden Verhaltens zufügt. Sie wollen mir einen Tück beweisen,
Ps. 55, 4. Daß die Feinde nicht unversehens ihm einen Tück beweiseten, 2 Macc.
14, 22. Die Tücke werden zu Schanden, Sprichw. 12, 8. Der Gottlosen Tücke sind
keine Klugheit, Sir. 19, 19. Ob dir vergeben werden möcht der Tück deines
Herzens, Apost. 8, 22. Aus eim valschen Dückh, Theuerd. Kap. 71.
Wo kühne Tücke schleichen, Uz.
Im Hochdeutschen wird dieses Wort wenig gebraucht, am
allerwenigsten aber im Singular, indem dafür entweder das folgenden Tücke oder
auch ein tückischer Streich üblich ist. Anm. Es ist ein altes Wort, welches in
den gemeinen Oberdeutschen Mundarten Duck, Tuck, Tucks lautet und im weitern
Verstande auch einen jeden listigen oder heimlichen Betrug bedeutet. Im
Hebräischen ist hier nichtlateinischer Text, siehe Image und im
Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image gleichfalls ein
solcher Betrug. Im gem. Leben hat man auch das Wort duckeln, welches besonders
betriegliche Handgriffe mit den Händen machen bedeutet. Das ck ist schon ein
Merkmahl eines Intensivi; das einfachere Stammwort ist noch in dem Nieders.
Tog, ein böser Streich, Possen, vorhanden. Nachdem man den Begriff des
Schleichens, der Verborgenheit, oder auch den Begriff der Geschwindigkeit, als
den Stammbegriff, annimmt, läßt sich das Wort auch auf verschiedene Art
ableiten. Im ersten Falle würde es zu den alten toug, taug, geheim, verborgen,
tougen, verborgen, im letztern Falle aber, zu ziehen Nieders. tehen, Zug.
Nieders. Tog, Intens. Tuck gehören, indem man für listig betriegen auch
beziehen, Nieders. betrecken, sagt.
S. auch Duckmauser. [
717-718]