Der Tröster
, [
697-698] des -s, plur. ut nom. sing.
Fämin. die Trösterinn, eine Person, welche tröstet, auch nur noch in der
letzten Bedeutung des Zeitwortes. Keinen Tröster haben, Pred. 4, 1. Ihr seyd
alle leidige Tröster, Hiob 16, 2. Deine Tröster verführen dich, Es. 3, 12.
Wo bist du hin, du Tröster in Beschwerde, Mein goldner Schlaf?
Haged.
O Laura, du bist eine leidige Trösterinn! Weiße. Ihr Schönen,
ihr solltet Trösterinnen der Männer seyn! Wenn man im gemeinen Leben ein altes
Buch im Scherze und verächtlichen Verstande einen alten Tröster nennet, so
scheinet dieser Ausdruck zunächst von einem alten Gebethbuche, dem Tröster der
Andächteley, entlehnet zu seyn. Anm. Ehedem bedeutete dieses Wort auch theils
einen Bürgen, in welchem Verstande es in alten Urkunden vorkommt, und noch in
der Schweiz üblich ist; theils einen Beystand, einen Fürsprecher vor Gericht,
in welcher Bedeutung der heil. Geist noch in der Deutschen Bibel der Tröster
genannt wird, das Griech hier nichtlateinischer Text, siehe Image
auszudrucken. Im Tatian heißt der heil. Geist in dieser Bedeutung Fluobareri,
im Angels. aber Frefrigend, Frefriend, frofre Gast.
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