Tropfen
, [
693-694] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt vorkommt. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, in
Gestalt der Tropfen herabfallen, von flüssigen Körpern. Das Blut tropft aus der
Wunde. Es wird regnen, denn es tropfet schon. Sprichw. wenn es auf die Herren
regnet, so tropfet es auf die Knechten. Da es denn nach einer gewöhnlichen
Figur auch von dem Körper gesagt wird, von welchem der flüssige tropft. Die
Dächer tropfen. Die Nase tropft ihm. Die Reben tropfen.
Selbst am zärtlichsten Reh tropft noch die blutende Wunde,
Zach.
2. Als ein Activum, in Gestalt der Tropfen fallen lassen.
Arzeney auf Zucker, in Wasser tropfen. Fett auf den Braten tropfen. So auch das
Tropfen. Anm. Bey dem Notker trophen, im Nieders. druppen, im Schwed. drypa, im
Isländ. dropa, im Angels. dypan. Es ist das Intensivum von traufen und triefen,
und mit demselben eine Onomatopöie des Herabfallens eines Tropfens selbst. Mit
andern intensiven Endlauten kommt bey dem Willeram troffezen, und in einigen
Oberd. Gegenden trofnen noch jetzt für tropfen vor.