Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Suche

Neue ausführliche Suche

Die Thiergeschichte | | Der Thierkreis

Thierisch

, [579-580] -er, -te, adj. et adv. 1. In der weitesten Bedeutung des Hauptwortes zu einem Thiere, d. i. mit Empfindung und freyen Bewegung begabter Geschöpfe, gehörig, in dessen Beschaffenheit gegründet. Das thierische Leben, das bloß sinnliche, im Gegensatze, theils des vegetabilischen, theils aber auch des vernünftigen. Thierische Eigenschaften, welche einem Körper als einem Thiere zukommen; z. B. sinnliche Empfindung, freye Bewegung u. s. f. 2. In gewöhnlicherm Verstande, in der zweyten Bedeutung des Hauptwortes, Fertigkeit zur möglichsten Befriedigung sinnlicher Triebe, mit Vernachlässigung höherer Einsichten und Bewegungsgründe, habend und darin gegründet; im Gegensatze des vernünftig. Ein thierisches Leben führen. Thierische Triebe, Vergnügungen. Der höchste Grad des Thierischen ist viehisch, wobey das gesellschaftliche Leben der Menschen völlig unterbrochen wird.
Die Thiergeschichte | | Der Thierkreis