Der Tartüffe
, [
533-534] des -n, plur. die -n, ein
Scheinheiliger, aus dem Franz. Tartuffe, welches Wort Moliere bildete, und in
seinem Lustspiele dieses Nahmens verewigte. Die Veranlassung dazu war folgende.
Er befand sich bey päpstlichen Nuntius, wo auch zwey Ordensgeistliche
gegenwärtig waren, und ihren Rosenkranz dem Scheine nach sehr andächtig
betheten. Indessen kam ein Savoyard, welcher Trüffeln zu verkaufen hatte,
worauf die Bether sogleich voller Sehnsucht ausriefen: O Signore tartuffi,
tartuffi!