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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Sumpf

, [501-502] des -es, plur. die Sümpfe, Diminut. das Sümpfchen, Oberd. Sümpflein. 1. Eine flache Sammlung über einem weichen morastigen Boden stehenden Wassers, und der Ort, wo das Wasser flach über einem weichen morastigen Boden stehet. Ein Land, welches voller Sümpfe ist. In einem Sumpf gerathen. In einem Sumpfe stecken bleiben. 2. In weiterer Bedeutung, eine jede Sammlung Wassers von keinem beträchtlichen Umfange, und ein Wasserbehältniß, beydes nur noch als ein Kunstwort in einigen einzelnen Fällen. (1) Eine Sammlung Wassers. So wird im Bergbaue das Wasser, welches sich in der Grube sammelt, wenn es nicht abgeführet werden kann, ein Sumpf genannt. Daher das Wasser zu Sumpfe halten, es vermittelst einer Wasserkunst ausschöpfen. Eine Grube, ein Bergwerk zu Sumpfe gehen lassen, oder sie zu Sumpfe treiben, durch Nachlässigkeit das Wasser überhand nehmen lassen, so daß die Grube dadurch verderbt und unbrauchbar wird. (2) Ein Behältniß mit Wasser. In dem Bergbaue ist der Sumpf so wohl der Trog, in welchen das Wasser von den Wasserkünsten ausgegossen wird, als auch ein gebohlter Graben, durch welchen der Schlamm bis in die Fluth geleitet wird. In der Bergschmiede wird die Tonne mit Wasser, worin das Eisen zu Stahl gehärtet wird, gleichfalls der Sumpf genannt. Bey den Ziegelstreichern ist der Sumpf oder das Sumpfloch, ein viereckig ausgebohltes Loch, in welchem der Thon eingesumpfet, d. i. mit Wasser begossen und durchgearbeitet wird. Das Schwedische Sump bedeutet auch einen Fischhälter. Anm. Bey dem Ottfried in der ersten Bedeutung Sunft. Frisch muthmaßte schon sehr wahrscheinlich, daß es in der ersten Bedeutung von sincken, senken abstammen möchte, weil man in einem Sumpfe, wegen des unter dem Wasser befindlichen weichen Erdreiches, leicht untersinket. Diese Ableitung wird durch das veraltete versümpfen, versinken, gar sehr bestätiget, als welches noch bey dem Kaisersberg vorkommt: es haben etliche geirrt, und gemeint, es könne ein Mensch Gott so inbrünstig lieben, daß er also versümpft würde in Gott, daß er mit Gott Ein Wesen hett. Um deßwillen heißt ein Sumpf im Angelsächsischen auch Swamp, In der zweyten Bedeutung scheint es Wasser überhaupt zu bedeuten, da es denn von See, Salum, Sund, u. s. f. alle in der Bedeutung des Wassers, nur im Endlaute verschieden seyn würde.
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