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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Stützen | | Das Stutzglas

Der Stutzer

, [491-492] des -s, plur. ut nom. sing. von dem Zeitworte stutzen. 1. Von stutzen, in Kleidern prangen, ist Stutzer, derjenige, welcher andere seines Standes in zierlichen Kleidern zu übertreffen sucht. Fämin. die Stutzerinn. Ein Stutzer seyn. ( S. Stutzen.) 2. Von stutzen, abkürzen, ist Stutzer, ein abgekürztes Ding, doch nur im figürlichen Verstande, ein Ding, welches eine kürzere und gemeiniglich auch dickere Gestalt hat, als andere seiner Art; Diminut. Stutzerchen, Oberd. Stutzerlein. So werden eine Stutzuhr, eine Stutzbüchse, zuweilen auch eine Stutz-Perrücke, häufig nur Stutzer, und ohne Ableitungssylbe in einigen Gegenden nur Stutze genannt. Auch eine Art Weingläser mit einem kurzen starken Fuße, heißen so wohl Stutzgläser als Stutzer, entweder auch wegen dieser kurzen Gestalt, oder auch weil sie wegen ihrer Stärke zum stutzen, oder anstoßen, bequem sind.
Wenn Eintracht, Lust und Durst, mit vollen Stutzern winken, Haged.
Im Oberdeutschen wird auch ein kleiner enger Muff, so wohl Stutz, als Stutzen und Stutzer genannt, vermuthlich, weil er einem abgestutzten Ärmel ähnlich siehet. In andern Oberdeutschen Gegenden heißt er Stauch, Stauchen, Staucher, Schliefer.
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