Die Strenge
, [
443-444] plur. car. das Abstractum des
vorigen Wortes, welches im Hochdeutschen in allen den Bedeutungen üblich ist,
in welchen das Beywort noch gebraucht wird. Die Strenge der Kälte, des Winters,
des Gehorsams. Mit Strenge regieren. Die äußerste Strenge beobachten. Nach der
Strenge verfahren. In einigen gemeinen Mundarten hat man dafür das ohne Noth
verlängerte Strengigkeit. Besonders wird in einigen Gegenden der Schnupfen, so
wohl bey Menschen als Thieren, die Strenge, oder der Strengel genannt, wo aber
der Grund der Benennung noch dunkel ist. Bey den Pferden ist die Strenge oder
der Strengel, ein mit einem starken Fieber begleiteter Schnupfen, Franz.
Morsondure, da er denn sehr häufig mit der Druse verwechselt wird, obgleich bey
der letztern die ganze Masse des Geblüts, bey dem ersten aber nur die
Schleimhaut der Nase und die Werkzeuge des Athemhohlens leiden.
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445-446]