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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Streif | | Streifen

Der Streifen

, [439-440] des -s, plur. ut nom. sing. bey vielen auch der Streif, des -es, plur. die -e, Diminut. das Streifchen, Oberd. Streiflein, gleichfalls von dem folgenden Zeitworte, vermuthlich so fern es ehedem auch figürlich sich in die Länge erstrecken bedeutete, ein langer und sehr schmaler Körper, wenn derselbe keinen andern eigenthümlichen Nahmen hat. Ein Streifen Papier, Zeug. Ein schmaler Streifen Landes. Ingleichen dergleichen schmale sich in die Länge erstreckende Theile oder Abänderungen an einem Körper, wenn sie sich durch eine andere Farbe, oder auch durch eine Erhöhung oder Vertiefung von dem Ganzen unterscheiden. Die Streifen an einer Säule, an gewissen mineralischen Körpern u. s. f. Ein weißer Zeug mit gelben Streifen. Jacob nahm Stäbe und schälete weiße Streifen daran, 1 Mos. 30, 27. Anm. Im Nieders. Stripe, im Engl. Stripe, wo auch Strap ein Riemen ist. Streif ist mit Reif, Ribbe, Ripa u. s. f. verwandt, so wie die ähnlichen Strieme (im Nieders. ist Strämel ein Streifen) Strich u. s. f. sich bloß im Endlaute unterscheiden. Der Streif ist im Hochdeutschen nicht so gangbar, wie der Streifen, wo die Endsylbe -en die Ableitungssylbe ist, ein Ding, Subject zu bezeichnen. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist es in dieser Bedeutung auch weiblichen Geschlechtes, die Streife. S. Striefe.
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