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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Spulen | | Das Spülfaß

Spülen

, [249-250] verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. I. Als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben, da es eigentlich eine Nachahmung eines in einer schwankenden oder wellenförmigen Bewegung befindlichen flüssigen Körpers ist, welche man in einigen Gegenden auch durch schalen ausdruckt. Der Fluß spült an die Mauer, benetzt in seiner wellenförmigen Bewegung die Mauer, wofür doch anspülen üblicher ist. II. Als ein Activum, vermittelst eines in eine schwankende oder wellenförmigen Bewegung gesetzten flüssigen Körpers bearbeiten; besonders auf solche Art reinigen, (wodurch es sich von waschen unterscheiden,) für das noch üblichere ausspülen. Ists ein eherner Topf, so soll man ihn mit Wasser spülen, 3 Mos. 6, 28. Kap. 15, 12. Die Gläser spülen. Die Wäsche spülen. Das Essen in den Magen spülen, im gemeinen Leben für trinken. Das Wasser hat alles Holz mit weggespület. So auch das Spülen. Anm. Bey dem Notker spuolen, im Nieders. spölen, im Böhm. spilati, im Wallach. spelu, im Alban. spaljann. Welle, wallen, quellen u. s. f. gründen sich auf eine ähnliche Onomatopöie und unterscheiden sich unter andern auch durch den Mangel des Zischlautes. Das h ist in diesem und dem vorher gehenden Worte eben so unnöthig als in dem vorhergehenden Spule, daher man es ohne Bedenken spülen, schreiben kann. S. die Orthographie Th. 1. S. 257. [251-252]
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