Sintemahl
, [
107-108] ein Bindewort, welches einer
angeführten Ursache zur Begleitung dienet, und seinen Stand allemahl zu Anfange
des Satzes hat, für weil, indem. Wie kann ich Abraham verbergen, was ich thue;
sintemahl er ein groß und mächtig Volk soll werden, 1 Mos. 18, 18. So wisse
nun, daß der Herr - dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dieß gute Land
gibt einzunehmen, sintemahl du ein halsstarrig Volk bist, 5 Mos. 9, 6. In der
edlern Schreibart der Hochdeutschen ist es veraltet, als welche es gern den
Kanzelleyen überlässet, wo man die Wörter und Partikeln nicht vielsylbig genug
bekommen kann, und daher wohl gar ein sintemahl und alldieweil zusammen setzet,
obgleich alle sieben Sylben nichts mehr sagen als weil, indem, oder einigen
Fällen auch nachdem. Anm. In ältern Oberdeutschen Schriften seitenmahl,
sittenmahl, sittemahl, seitmahl, seydemmahl, woraus zugleich erhellet, daß es
aus sint dem Mahle, oder seit dem Mahle zusammengezogen ist, wofür man auch
nach dem Mahle findet. Die Niedersachsen und Holländer sagen nademaal. Die
ältern Oberdeutschen Schriftsteller gebrauchten dafür nur sint oder seit,
S. diese Wörter.