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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Schwan | | Das Schwanenbett

* Schwanen

, [1707-1708] verb. reg. neutr. welches nur in den gemeinen Sprecharten, besonders Niederdeutschlandes, für ahnden, eine dunkele Empfindung von einer zukünftigen Begebenheit haben, üblich ist, und unpersönlich mit der dritten Endung der Person gebraucht wird. Es hat mir geschwanet. Mir schwanet nichts Gutes. Anm. Im Nieders. swanen, swanden. Es ist ein altes, auch im Oberdeutschen nicht unbekanntes Wort, welches aber, so wie alle von den Wirkungen der Seele üblichen Wörter, in mehrern Bedeutungen vorkommt. Bey dem Kero ist suanan glauben, wollen, ingleichen, urtheilen, Suusnar der Richter, und Selbsuana die Willkühr. Ohne Zweifel ist es vermittelst des Zischlautes von Wahn, wähnen, in der ehemaligen weitern Bedeutung, für glauben, urtheilen, muthmaßen, gebildet. Schon bey dem Ulphilas ist venan dafür halten. S. Wähnen.
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