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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Schürbaum | | 1. Der Schurf

Schüren

, [1683-1684] verb. reg. act. welches nur noch im gemeinen Leben üblich ist, eigentlich rütteln bedeutet, aber nur noch von dem Feuer gebraucht wird, wenn man das brennende Holz auf- oder zusammen rüttelt, damit das Feuer desto heller brenne. Das Feuer wurde im glühenden Ofen so sehr geschüret, daß die Männer, die solches thaten, von des Feuers Flammen verdarben, Dan. 3, 22. Im Bergbaue wird solches auch zustöhren genannt. In weiterer Bedeutung ist Feuer schüren oder anschüren, Feuer anmachen, das Holz dazu in dem Ofen oder auf dem Herde zurecht rütteln und anzünden. So auch das Schüren. Anm. Schüren ist mit scheuern, welches im Nieders. gleichfalls schüren lautet, in gleichen mit scheren, in vielen Bedeutungen desselben, nahe verwandt, daher es in seinen Zusammensetzungen auch in verschiedenen figürlichen Bedeutungen vorkommt, wohin unter andern die gemeinen besonders Nieders. anschüren und zuschüren, aufhetzen, und die niedrigen Intensiva scherchen und schirgen gehören, ( S. Scheren und Scherge.) Die erste und herrschende Bedeutung ist, wie in scheren und scheuern, die heftige Bewegung und der dadurch verursachte Laut.
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