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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

1. Die Scholle | | Schollen

2. Die Scholle

, [1619-1620] plur. die -n, Diminut. das Schöllchen, eine Art Seefische, mit einem flach gedrückten Körper, wovon die eine flache Seite den Rücken, die andere aber den Unterleib vorstellet. Im weitesten Verstande wird zuweilen das ganze Geschlecht dieser Fische, welches bey dem Linnee Pleuronectes heißt, mit diesem Nahmen belegt, so daß die Platteiße, der Flünder, die Sohle oder der Zungenfisch, und die Bütte mit ihren Arten dahin gehören. Allein im engsten und gewöhnlichsten Verstande wird nur die Platteiße, oder der so genannte Halbfisch, Pleuronectes Platessa L. welcher einen glatten Körper und sechs Höcker auf dem Kopfe hat, und häufig getrocknet verschickt wird, Scholle genannt. Anm. Im Nieders. Schulle, im Holländ. Scholle, im Franz. Sole, im Ital. Suola. Ohne Zweifel wegen der platten, das ist, breiten und dünnen Gestalt, als ein Geschlechtsverwandter von Schale und schellen, so fern es ehedem auch theilen überhaupt bedeutete. Im Schwed. ist Skolla ein Blech. Der Nahme der nahe verwandten Sohle Pleuronectes Solea L. welche in vielen Gegenden auch Scholle heißt, stammet gleichfalls daher, S. Schle.
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