Schaben
, [
1311-1312] verb. reg. act. 1) Stark, und
mit einem diesem Zeitworte eigenthümlichen Geräusche reiben. Die Thiere schaben
sich, wenn sie sich den Leib an Bäume, Wände u. s. f. reiben. Hiob schabete
sich mit Scherben, Hiob 2, 8. In den gemeinen Sprecharten, besonders
Niederdeutschlandes, hat man in dieser Bedeutung auch die Intensiva schabben
und schubben, welche im Gebrauche noch niedriger sind, als das einfachere
Zeitwort; Schwed. skubba. 2) In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, mit einer
scharfen und schneidenden Fläche reiben, um dadurch etwas wegzuschaffen, oder
einem Dinge eine Zubereitung zu geben. Den Koth von etwas schaben. Den Käse
schaben, das Äußere davon abschaben. Möhren, Rüben schaben, durch Schaben
reinigen. Jemanden ein Rübchen schaben, (
S. Rübe.) Mit einem Messer, mit einem Stücke Glas u. s.
f. schaben. Im Nieders. bedeutet es auch die Flächen eines Deiches eben und
glatt abstechen. Bey den Fischern ist das Schaben und Schiefern eine verbothene
Art des Fischens, (
S. Schabe.) Figürlich, doch nur in den niedrigen
Sprecharten, ist schaben, Geld zusammen schaben, es durch den niedrigsten,
ängstlichen Geitz zusammen bringen. Daher das Schaben. Anm. Bey dem Notker
scaben, im Nieders. schaven, im Angels. scafan, sceafan, im Engl. to shave, im
Schwed. skafva, im Lat. scabere, im Griech. intensive -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - . Es ist eine Onomatopöie, und
bedeutet in den verwandten Sprachen allerley verwandte Handlungen. So ist z. B.
im Holländischen schaeven hobeln, und Schaeve ein Hobel. Unser scheuern ist
nahe damit verwandt, nur daß es vermöge der Endsylbe -ern, ein Intensivum oder
Iterativum ist.
S. auch Schieben, welches einen ähnlichen, aber wegen
des gedehntern ie langsamern Laut ausdruckt.