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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Rußsilber | | Die Rüsselfliege

Der Rüssel

, [1217-1218] des -s, plur. ut nom. sing. ein verlängertes, spitzig zulaufendes Maul an einigen vierfüßigen Thieren und Insecten, so fern es ihnen dazu dienet, die ihnen zur Nahrung bestimmten Dinge aus- oder an sich zu reißen. Der Rüssel der Schweine dienet ihnen zum Mühlen, und heißt bey den wilden Schweinen der Wurf und das Gebreche. Der Rüssel am Elephanten ist eigentlich die verlängerte biegsame Nase, dienet aber auch zum an sich reißen. Manche Insecten haben gleichfalls Rüssel, welche ihnen vornehmlich zum Saugen dienen. Im niedrigen und verächtlichen Verstande wird auch der Mund des Menschen zuweilen mit diesem Nahmen belegt. Anm. In einigen Oberdeutschen Gegenden auch Drüssel und Trüssel, wovon Frisch verschiedene Beyspiele anführet. Die Ableitungssylbe -el zeigt theils ein Werkzeug, theils aber auch ein Ding, ein Subject an. Das Stammwort ist ohne Zweifel reißen, so wohl so fern es als ein Neutrum sich in die Länge erstrecken bedeutet, als auch im thätigen Verstande, des An- und Ausreißens. Mit dem gleichbedeutenden t ist im Engl. to root, Nieders. wröten, wühlen, Griech, - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , so daß der Rüssel bey den Schweinen, Dachsen u. s. f. ein Werkzeug zum Wühlen, bey dem Elephanten u. s. f. einen verlängerten Mund zum an sich reißen, fressen u. s. f. bedeutet.
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