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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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* Reisig | | Die Reiswelle

* Der Reisige

, [1065-1066] des -n, plur. die -n, das Hauptwort des vorigen Beywortes, welches ehedem in einer doppelten Bedeutung üblich war. 1) Von Reise, der Feldzug, war der Reisige ehedem ein jeder Soldat; in welchem Verstande es doch nur selten vorkommt. 2) Von reisen, reiten, war der Reisige ehedem so viel wie ein reisiger Knecht, ein Reiter, ein Soldat zu Pferde. Und zogen mit ihm hinauf Wagen und Reisigen, 1 Mos. 50, 9. Salomo hatte 40 000 Wagenpferde und 12 000 Reisige, 1 Kön. 4, 26. Gorgias nahm 5000 zu Fuß und 1000 Reisigen, 1 Macc. 4, 1. Mit 3000 Reisigen und mit einem großen Fußvolk, Kap. 10, 17. In der höhern und dichterischen Schreibart kommt es in diesem Verstande noch zuweilen vor.
Ob alle Reisigen aus euren Festen, Ob eine neue Helene Euch alle Prinzen aus Lutetiens Palästen Zu Feldherrn sendete, Raml.
Anm. Im Schwed. Res, Resig und Resenär, Dän. Reijsnere; alle von reisen, so fern es mit reiten gleichbedeutend ist, von welchem Zeitworte allem Ansehen nach auch unser Roß abstammet. Zu den ehemahligen weitern Bedeutungen des Wortes reisen gehöret das Nieders. reisig, resig, Holländ. ryzig, resig, lang gewachsen, schlank, ingleichen fließend, locker. Ein reisiger Junge, ein schlanker. Einen reisigen Leib haben, einen flüssigen Stuhlgang. S. Reisen Anm. [1065-1066]
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