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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Reede | | 2. Das Reff

1. * Das Reff

, [1017-1018] des -es, plur. die -e, ein Wort, welches überhaupt den Begriff der Bedeckung, und figürlich, der Höhlung und eines hohlen Raumes, vielleicht auch der Ebene, der nach allen Seiten ausgedehnten ebenen Fläche, hat, S. Revter. Dahin gehören das Angels. Raefels, Kleider, das mittlere Lat. Raupa, Raubaroba, das Engl. und Franz. Robe, ein langes Frauenkleid, das Arab. Rafyson, seidene, und andere mehr. Hier wird es nur um des Niederdeutschen in der Schifffahrt üblichen Wortes Reff willen angeführet, womit man die kleinen Segel bezeichnet, welche bey schwachem Winde an die gewöhnlichen großen befestiget werden, und welches gleichsam hierher zu gehören scheinet; im Hochdeutschen die Beysegel. Nieders. gleichfalls Reff, ingleichen Riff, im Engl. Riff, im Holländ. Rif, Reft, Reef. Im Angels. ist Rift ein jedes Segel. Im Niederdeutschen ist Reff und Rä in mancher Fällen ein Fell, die Haut überhaupt. Daher wird das Zwerchfell daselbst Middelreff, Engl. Midriff, genannt, und jemanden auf das Reff kommen, ist daselbst in den niedrigen Sprecharten, ihn ausprügeln. Zu dem verwandten Begriffe des hohlen Raumes gehöret das alte Oberdeutsch. Hirnrebe für Hirnschale, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter, und das Holländ. Roef, die Schiffskammer.
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