Prellen
, [
833-834] verb. reg. act. prallen
machen, vermittelst der Schnellkraft, durch seine elastische Kraft forttreiben,
so wohl von einem elastischen Körper, wenn er einen unelastischen forttreibet,
als auch von einem unelastischen, wenn er einen auf ihn fallenden oder
stoßenden elastischen forttreibt. 1) Eigentlich. Der Ball flog an die Wand,
aber er wurde zurück geprellet. Füchse prellen, eine Art der Jagdlustbarkeit,
da man einen Fuchs auf ein auf der Erde liegendes Tuch oder Netz laufen läßt,
welches, so bald der Fuchs darauf ist, mit beyden Enden prall angezogen wird,
und diesen ihm unvermuthet einige Ellen hoch in die Luft wirft. In weiterer
Bedeutung bedeutet es auch zuweilen plötzlich treiben. Den Feind zurück
prellen. Gott hat mich zurück geprellet, Klagel. 1, 13; wo doch der Ausdruck,
von Gott gebraucht, zu niedrig ist. 2) Figürlich, mit Lift anführen,
hintergehen; doch nur im gemeinen Leben, wo die Bedeutung ohne Zweifel von den
Universitäten herstammet, wo die neuen Ankömmlinge Füchse heißen, von welchen
die Figur allem Ansehen nach entlehnet ist, weil beyde Arten des Prellens einen
unvermutheten Nachtheil gewähren. Jemanden prellen, zunächst, ihn unter einem
scheinbaren Vorwande um das Geld bringen; in weiterer Bedeutung, ihn anführen,
hintergehen; und in noch weiterm Verstande, seine Erwartung, seine Hoffnung
vereiteln. Sonst spielte ich immer solche Histörchen, um meinen Vater ums Geld
zu prellen, Weiße.
Ein Schulfuchs hofft, mit dürren Gründen Den Beyfall aller
Welt zu finden, Allein er wird geprellet, Haged.
Daher das Prellen. Anm. Ital. bricollare, Franz. bricoller.
Prellen ist die thätige Form von prallen, darf daher nicht für dieses gebraucht
werden, obgleich solches häufig geschiehet. Einige Beyspiele sind bey Anprallen
angeführet worden. [
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