Pfuschen
, [
761-762] verb. reg. neutr. welches das
Hülfsworte haben erfordert, und eigentlich eine Nachahmung eines zischenden
Schalles ist, diesen Schall von sich geben und verursachen. 1. Lockeres
Schießpulver pfuscht, wenn es angezündet wird. Wenn daher das Pulver von der
Pfanne eines Feuergewehres unwirksam abbrennt, so sagt man, es pfusche ab, und
dieser zischende Laut und die Handlung der Hervorbringung desselben nennt man
daselbst einen Pfuscher. Pulver auf die Pfanne schütten, um einen Pfuscher zu
machen. Figürlich wird daher auch wohl ein jeder Fehler, ein jedes Versehen ein
Pfuscher genannt, den man nach ähnlichen Figuren auch einen Placker und Pudel
zu nennen pflegt. 2. Eilfertig und obenhin arbeiten und handeln. 1) Eigentlich,
wo pfuschen überhaupt, eine Handlung mit nachtheiliger Eilfertigkeit verrichten
ist, so daß sie dadurch schlecht und untauglich wird. 2) In engerer und
gewöhnlicherer Bedeutung ist pfuschen eine Arbeit verrichten, von welcher man
nicht die gehörige Kenntniß hat; und 3) in der engsten, und besonders bey den
Handwerkern und Künstlern üblichen Bedeutung, eine Arbeit verrichten, welche
man nicht auf die eingeführte Art erlernet hat, oder zu welcher man nicht den
gehörigen Beruf hat, zu welcher man nicht auf die einmahl eingeführte Art
berechtiget ist. Derjenige pfuscht, welcher Arbeiten verrichtet, zu welchen die
einmahl zunftmäßig eingeführten Künstler und Handwerker nur allein berechtiget
seyn wollen. In eine Kunst, in eine Wissenschaft, in ein Handwerk pfuschen,
sich damit abgeben, ungeachtet man selbige nicht auf die gehörige Art erlernet
hat, oder dazu gehörig berufen und berechtiget ist. Der Lehrling pfuschet
hinter dem Rücken seines Meisters, wenn er ohne dessen Wissen Arbeiten
übernimmt, die dieser verrichten sollte. Anm. Im gemeinen Leben auch pfuschern,
im Dän. fuske. Es ist in der zweyten Bedeutung gleichfalls eine Nachahmung des
zischenden Lautes, welchen eine Art geschwinder Bewegung hervor bringet, da es
denn zu wischen und wuschen, fuseln, faseln, dem Angels. fysa, eilen, und
andern Wörtern dieses Geschlechtes gehöret. Schlechte, ungeschickte Arbeit
verrichten heißt im Nieders. funstern, und gewisse schnelle Bewegungen mit den
Händen machen, funseln.