2. Der Pflug
, [
747-748] des -es, plur. die Pflüge, ein
bekanntes Werkzeug des Ackerbaues, damit Furchen in den Erdboden zu ziehen und
ihn zur Aufnahme des Samens locker und geschickt zu machen. Es ist mit Rädern
versehen und unterscheidet sich unter andern auch dadurch von dem Haken. 1.
Eigentlich. Die Pferde hinter den Pflug spannen, eine Sache verkehrt anfangen,
die Pferde hinter den Wagen spannen. Das ist sein Acker und Pflug, oder, das
ist sein Wagen und Pflug, das ist sein ganzes und einziges Gewerbe, das einzige
Erwerbungsmittel seines Unterhaltes. 2. Figürlich. 1) Ein Theil des Pfluges.
Der Unterpflug, der untere Theil desselben, zum Unterschiede von dem
Oberpfluge. 2) Ein bespannter Pflug. Ein Gut hat an ständigen Spanndiensten
jährlich 97 Pflüge, wenn so viele Unterthanen demselben jährlich zur Frohne
pflügen müssen. 3) In vielen, besonders Niederdeutschen Gegenden, ist der Pflug
so viel Acker, als ein Landmann mit Einem Pfluge das Jahr über bestreiten kann;
in welchem Verstande es mit den gleichbedeutenden Haken, Joch, Tagewerk u. s.
f. überein kommt, und ungefähr so viel ist, als in andern Gegenden eine Hufe.
Im Eiderstädtischen, wo 60 Demat auf einen Pflug gehen, hält derselbe 12960,
ein Demat aber 216 Quadrat-Ruthen. Anm. Bey dem Ottfried Pluag, im Tatian
Phluog, im Nieders. Angels. und Schwed. Plog, im Engl. Plow und Plough, im
Albanischen mit einem andern Endlaute Pliuar, und mit noch einem andern im
Longobardischen Gesetze Ploum. Es ist wohl kein Zweifel, daß mit diesem Worte
auf das Aufreißen und Zerschneiden des Erdbodens gesehen wird, so daß es ein
Geschlechtsverwandter von pflücken, Fleck, und andern dieser Art ist, und
vermittelst des vorgesetzten Blaselautes von dem alten, noch Nieders. luken,
ziehen, zupfen, reißen, Angels. lucan, Schwed. luka, unserm lachen, hauen, Loch
u. s. f. abstammet.