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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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1. Der Pflock | | Der Pflockbohrer

2. Der Pflock

, [745-746] des -es, plur. die Pflöcke, im gemeinen Leben auch wohl Pflöcker, ein kleiner kurzer Pfahl, ein hölzerner Nagel, etwas daran oder damit zu befestigen, oder denselben fest in ein Loch hinein zu schlagen. Die kleinen Pfähle, womit man die Leinwand auf der Bleiche, und die Leinen zu den Gezelten in der Erde befestiget, heißen Pflöcke. Ein kurzes spitziges Holz, welches man in das Mauerwerk treibt, einen Nagel u. s. f. daran zu befestigen, heißt ein Pflock, oft aber auch ein Döbel. Das in den Gestein, welches man sprengen will, gebohrte Loch, wird, nachdem es geladen worden, oft wieder mit einem Pflocke ausgefüllet, statt dessen man an den meisten Orten jetzt Lehm gebraucht. Die kleinen hölzernen Nägel der Schuster heißen gleichfalls Pflöcke und im Nieders. Plüggen. Anm. In Nieders. Pfluck und Plugge, im Engl. Plug, und mit dem Zischlaute Splug, im Schwed. Plugg, im Isländ. Fleigur, im Finnländ. mit vorgesetztem l Pulcka. Es stammet entweder von dem noch im Nieders. üblichen placken, heften, kleben, her, so fern ein Pflock zur Befestigung dienet, oder auch von dem alten fligen, Schwed. fleiga, Lat fligere, schlagen, weil ein Pflock gemeiniglich eingeschlagen wird. Von eben diesem Zeitworte ist Fleigr im Isländ. und Pligg im Schwed. ein Keil. Das Nieders. Pfluck bedeutet über dieß noch theils einen Block, theils einen Stöpsel, so wie das Holländ. und Engl. Plug, indem selbst ein papierner Pfropf oder Stöpsel daselbst ein Pluck genannt wird.
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