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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

1. Das Neue, ein Neues | | Neuen

2. Die Neue

, [477-478] plur. inus. oder ein Neues, plur. inus. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welches theils den Thau und neblige Witterung, besonders des Morgens, theils aber und am häufigsten auch den Schnee bedeutet. Ein gemachtes Neues, ein frisch gefallener Schnee, dagegen ein aufgehender oder aufthauenden Schnee eine Halbneue genannt wird. Es scheinet, daß dieses Wort von neu, novus, gänzlich verschieden ist, und noch das Stammwort des Wortes Schnee aufbehalten hat, welches vermittelst des Zischlautes daraus gebildet worden; zumahl da andere Sprachen diesen Zischlaut auch nicht haben, wie das Lat. Nix, das alte Franz. Noif, Nois, das neuere Franz. Neige, das Lotharingische Nadge, Noge. Im mittlern Lat. ist Nibata, bey dem Petronius Niuata, ein jedes aus der Luft fallendes Wasser. Es müßte denn seyn, daß beyde Wörter in der Bedeutung des Hellen, Glänzenden, mit einander überein kämen. Im mittlern Lat. ist nibulatus (eigentlich nivulatus) glänzend. S. Schnee.
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