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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Munkeln

, [315-316] verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und nur im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart üblich ist, heimlich, leise sprechen, beynahe so wie murmeln. Man munkelt davon, es wird heimlich davon gesprochen, man sagt es einander ins Ohr. Sie munkelten, er habe ein Bündniß mit dem Satan. Sprichw. Im Dunkeln ist gut munkeln, wo es heimlich ausspähen zu bedeuten scheinet, denn Frisch führet aus dem Mathesius das im Hochdeutschen ganz unbekannte Munker, ein Ausspäher, an. Anm. Im Nieders. so wohl munkeln als mumpeln, Englisch to mumble, Holländ. moncken, monckelen, mompelen, im Oberd. maunkeln, im Schwed. und Isländ. mögla, im Lat. bey dem Nonius muginari. Es ahmet den Laut der heimlichen Rede nach, der, wenn er gewisser Maßen schwirrend ist, durch murmeln ausgedruckt wird. Figürlich bedeuten in den Mundarten die Verwandten dieses Wortes theils trübe, theils aber auch heimlich, verborgen. So ist im Nieders. munkeln, Holländ. moncken, nebeln, dämmern, trübe und dunkel aussehen, es munkelt, als wenn es regnen wollte, und munkelig, trübe, dunkel, finster, Isländisch ohne n, mugga. Siehe auch Meuchel, welches sich nur durch den Mangel des n, des gewöhnlichen Begleiters der Gaumenlaute, unterscheidet.
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