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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Masig | | Der Masken-Ball

Die Maske

, [93-94] plur. die -n, aus dem Franz. Masque 1. Eigentlich, eine steife Bekleidung des Gesichtes, um unkenntlich zu bleiben, in welche gemeiniglich Löcher für die Augen und den Mund ausgeschnitten sind; sie sey übrigens eine bloß einfache Bekleidung dieser Art, oder auch ein nachgemachtes hohles Gesicht; in der harten Sprechart die Larve. Die Maske vorthun, abnehmen, abziehen. ( S. Larve.) 2. Figürlich. 1) Eine maskirte, durch die Maske vor dem Gesichte unkenntlich gemachte Person. Es kamen auf dem Balle drey Masken auf uns zu. 2) Eine verstellte, angenommene Gesinnung zum Scheine vorgenommene Handlung, um einen andern dadurch zu hintergehen; in der harten Sprechart gleichfalls die Larve. Unter der Maske der Gleichgültigkeit kannst du deinen Begierden sicher nachhängen. Das ist eine Maske, eine listige Verstellung. Anm. Im Engl. Mask, im mittlern Lat. Mascha, Mascara, Talamasca. Viele leiten es von dem Arabischen Mascara, ein Spiel, her, welchen dieses zu Statten kommt, daß im Wallach. und im Alban. Maskura gleichfalls einen Possenreißer bedeutet; andere mit Menage und Wachtern von dem schon in dem Longobardischen Gesetze befindlichen Masca, eine Hexe, Fee, ingleichen der Alp, weil man zu den Masken anfänglich scheußliche Gestalten gewählet, wie zum Theile noch geschiehet. Wenn man annimmt, daß die älteste Art, sich unkenntlich zu machen, der Geschichte des Theaters zu Folge, darin bestand, daß man sich das Gesicht schwärzte und beschmierete, so kann es auch von Mas, Maser, Makel, Flecken, Schmutz, abstammen, zumahl da bemaschen und vermaschen im Oberd. übliche Zeitwörter sind, welche besudeln bedeuten. ( S. die Maser Anm.) Im Lotharingischen ist machere beschmutzt, beschmiert.
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