Die Lende
Die Lende,
[
2025-2026] plur. die -n, Diminut. das
Lendchen. 1) Die obere Fläche der hintersten Theile des Schmerbauches über der
Hüfte und dem Gefäße, welchen Theil man bey heftigen Arbeiten oder starken
Bewegungen mit einem breiten Gurte zu umgeben pflegt, um sich die Arbeit zu
erleichtern. Von den Lenden bis an die Hüften, 2 Mos. 28, 42. Um die Lenden
gegürtet seyn, Kap. 12, 11. 2) In weiterer Bedeutung wird die Hüfte, ja das
ganze Dickbein im gemeinen Leben sehr häufig die Lende genannt. Ein Thier
schleppt die Lenden nach, wenn es an den obern Theilen der hintern Füße lahm
ist.
S. Lendenlahm. Anm. Bey dem Kero, der es auch für Niere
gebraucht, Lenti, bey dem Raban Maurus Lendi, im Isidor Laendi, im Nieders.
Lende, im Dän. Länd, im Schwed. Länd, im Isländ. und Angels. Lend, im Finnländ.
Landet, im Wallis. Llwyn. Es scheinet eigentlich die Seite zu bedeuten, da es
denn mit dem Latein. Latus Eines Geschlechtes seyn würde; das n ist in mehrern
Fällen ein Erbtheil nieselnder Mundarten. Im Böhmischen heißt daher die Lende
nur Ledwi, und bey den Krainerischen Wenden Ladja. Ja selbst in alten
Oberdeutschen Bibelübersetzungen werden die Nieren Lewie, Leute genannt. Andere
Sprachen und Mundarten haben statt des d einen Gaunen- oder Zischlaut, wie das
im gemeinen Leben vieler Gegenden übliche Lanke, Flanke, die Seite an Unter-
oder Hinterleibe des thierischen Körpers, bey dem Kero Lancho, das Franz.
Longe, Ital. Longia, Lonza, Engl. Loyn, Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - ; alle in der Bedeutung der Lende, wie das Latein.
Lumbus, nach welchen die Lende im Isidor auch Lumlo heißt.
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2027-2028]