Laut
Laut,
[
1945-1946] -er, -este, adj. et adv. 1.
Eigentlich. 1) So daß man es durch das Gehör empfinden kann; am häufigsten als
ein Nebenwort. In diesem Verstande ist laut bethen, im Gegensatze des stillen
Bethens, oder des Bethens im Herzen, ein Bethen, welches dem Gehöre anderer
merkbar wird. Laut reden, sprechen. Du mußt lauter reden, wenn ich dich
verstehen soll. Bey den Jägern geben die Hunde laut, sie geben laut aus, sind
laut oder werden laut, wenn sie sich hören lassen, d. i. wenn sie anschlagen;
der Jäger gibt laut, wenn er ruft, schreyet, oder in das Horn stößet; die
Treiber werden laut, wenn sie schreyen; in welchen sämmtlichen Fällen der
Nebenbegriff der folgenden Bedeutung eigentlich nicht vorhanden ist. In der
höhern Schreibart der Neuern wird es in dieser Bedeutung auch häufig als ein
Beywort gebraucht. Das ist die Sprache der lauten Verzweiflung. Bald hör' ich
lautes Händeringen und jammerndes Gewimmer.
Von höhrer Lust entglommen, Ruft dir das ganze Volk den lauten
Beyfall zu, Weiße.
2) In engerer Bedeutung, sehr laut, so daß es sehr stark
durch das Gehör empfunden wird. Laut schreyen. Laut rufen. Die Gesellschaft
ward endlich laut. Mit lauter vernehmlicher Stimme reden. Die Trompete
erschallet laut. Ein lautes Getümmel. 2. Figürlich. 1) Man redet nicht gerne
laut davon, öffentlich, so daß es viele hören. Die Sache wird laut, bekannt. Wo
es nur als ein Nebenwort gebraucht wird. 2) Ehedem bedeutete es auch berühmt,
in welcher nunmehr veralteten Bedeutung es oft den Oberdeutschen Hauchlaut vor
sich hatte, hlaut, so wie die Griechen von -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , hören, in eben diesem Verstande -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - und die Lateiner inclytus sagten.
Anm. Im Isidor hlud, bey dem Ottfried. lut, im Angels. hlud, im Nieders. lunt,
im Engl. loud, aloud, im Schwed. lut.
S. das folgende.