1. Die Länge
1. Die Länge,
[
1901-1902] plur. die -n, das Abstractum
von dem Bey- und Nebenworte lang, welches am häufigsten absolute gebraucht
wird, die größte Ausdehnung eines Dinges zu bezeichnen. 1) Eigentlich, von der
körperlichen Ausdehnung; zum Unterschiede von der Breite und Dicke. Der Garten
hält hundert Ellen in die Länge. Ein Stück Holz in die Länge, oder nach der
Länge spalten. Die Länge eines Dinges messen. Das Leder in die Länge, oder nach
der Länge ziehen. Nach aller Länge da liegen, nach der Länge niederfallen; im
gemeinen Leben, der Länge lang, (
S. Lang I. 1.) Niemand kann seiner Länge eine Elle zu
setzen. Die rechte Länge haben, nähmlich des Leibes. In der Geographie und
Seefahrt ist die Länge oder Himmelslänge, im Gegensatze der Breite, die
Entfernung von dem ersten Meridian nach Morgen zu. (Siehe Breite.) In der
Astronomie ist die Länge eines Sternes dessen Entfernung von dem Anfange des
Widders. Als ein Abstractum hat dieses Wort eigentlich keinen Plural, außer
wenn man diese Art der Ausdehnung in mehrern Körpern oder in mehrern einzelnen
Fällen nimmt. 2) Die Zeitdauer, so wohl überhaupt, als auch eine lange
Zeitdauer; ohne Plural. Die Länge der Zeit. Die Gelassenheit ermüdet oft unter
der Länge der Zeit, Gell. In die Länge wird man der Sache überdrüssig, wenn sie
lange, oder zu lange währet. Etwas in die Länge spielen, es langwierig machen.
Die Sache zieht sich in die Länge. Das thut in die Länge nicht gut. Eine liebe
lange Länge, im gemeinen Leben, eine sehr lange Zeit. Bey dem Notker Lengi. Im
Nieders. Länge und Längte, im Dän. Längde, im Engl. Length. Im Nieders. ist die
Länge auch ein langes Seil, dessen Enden an einander befestiget sind, und
welches um große Packe und Ballen geschlagen wird, sie desto bequemer in die
Höhe zu winden.