2. Der Kumpf
2. Der Kumpf,
[
1825-1826] des -es, plur. die -e, oder
der Kumpen, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches überhaupt den Begriff
der Vertiefung ausdruckt, aber nur noch in einigen Gegenden in verschiedenen
Fällen üblich ist. 1) Die tiefe Stelle in einem Flusse, Teiche oder See heißt
in Oberdeutschen die Gumpe, oder der Kumpen. Bey dem Notker ist Gumpffen ein
Teich. Ein kleiner tiefer Pfuhl, ein Tümpfel, heißt in Schwaben ein Gumpen.
Eben daselbst wird eine Menge fließender Dinge eine Kumpe genannt. 2) Ein
tiefes Behältniß; nur noch in einigen Fällen. Im Niedersächsischen ist Kumm
oder Kump eine Cisterne. Der Kasten auf einem Wagen, einem Karren und einer
Karre wird eben daselbst ein Kumm genannt, (
S. Kummkarren.) Bey den Walkmüllern werden die runden
Tröge, worin das Tuch gewalkt wird, Kumpen, und im Hüttenbaue die Pochtröge
Kompen genannt. (
S. auch 2. Hund.) Zu Rostock ist ein Gefängniß, welches
der Kumm heißt. Das Griech. und Latein. Cymba, ein Hahn, im mittlern Lat.
Cumba, eine Art Fahrzeuge, und hundert andere sind genau damit verwandt. 3) Ein
tiefes Gefäß, besonders in Niedersachsen, wo eine jede tiefe Schüssel ein Kumm
oder Kump genannt wird. Ein Suppenkump, eine tiefe Suppenschüssel. Im
Hochdeutschen nennet man auch ein tiefes halb rundes Gefäß, die Tassen darin
auszuwaschen, den Spülkumpf oder Spülkumpen, oder nur den Kumpf schlechthin.
Eben daselbst sind Commentchen, oder vielmehr Kommentchen, klein tiefe halb
runde Trinkgeschirre von Silber, Kupfer u. s. f. ohne Füße. Ein Kohlenbecken
heißt im Nieders. ein Komfoor, Holländ. Confort, Comfoir, ohne Zweifel von
diesem Worte und Feuer. Schon im Griech. war -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - ein tiefes Gefäß. Im mittlern. Lat. ist Cumex eine tiefe
Schüssel, und Cumera ein Gefäß zum Getreide.
S. auch Humpen. Dieses Wort gehöret zu dem zahlreichen
Geschlechte derer, welche eine Krümme, besonders aber eine Vertiefung bedeuten.
S. 4. Kamm, Kammer, Kieme, Kaue u. s. f.