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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Knorren

Der Knorren, [1671-1672] des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Knörrchen, eine Benennung verschiedener fester rundlicher Hervorragungen so wohl, als eines unförmlichen rundlichen harten Körpers. Die hervor ragenden Knöchel an den Füßen werden häufig Knorren genannt, und im gemeinen Leben bekommen diesen Nahmen oft auch die Knöchel an den Fingern. Ein hervor ragender Überrest von einem Aste in dem Holze, heißt ein Knorren. Ein Knorren Brot ist ein großes unförmliches Stück; ein Knollen. Die großen unförmlichen Aststücke unter dem gehauenen Brennholze heißen so wohl Knorren, als Knollen, und im Nieders. Knubben. Sehr harte große Geschwüre werden auch wohl Knorren, noch häufiger aber Knollen genannt. Die Knorren an einem Rohre, an den Strohhalmen, die rundlichen Absätze, welche am häufigsten Knoten genannt werden. Bey den Goldschmieden ist der Knorren ein Einsetzeisen mit einer gewölbten Bahn. Anm. Im Dän. Knort, im Engl. Knur und Gnar, Knollen und Knorren sind sehr genau verwandt, und da l und r so leicht in einander übergehen, so kann gar wohl eines aus dem andern entstanden seyn. Indessen druckt doch Knorre wegen seines doppelten r eigenltich einen harten Knollen aus, womit auch der Gebrauch so ziemlich überein kommt.
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