Der Knicks
Der Knicks,
[
1661-1662] des -es, plur. die -e, 1) Der
Knick, d. i. so wohl der Schall, welcher durch dieses Wort ausgedruckt wird,
und welcher feiner ist, als der, welchen die verwandten knacks und knucks
bezeichnen, als auch ein Bruch, ein Spalt, ein Riß, welcher mit diesem Schalle
entstehet. Das Glas hat einen Knicks bekommen. 2) Im gemeinen Leben, besonders
Niedersachsens, eine Bezeigung der Höflichkeit oder Ehrfurcht, welche nicht
sowohl in der Beugung des Leibes, als vielmehr in der Beugung der Knie
bestehet, dergleichen nicht nur das weibliche Geschlecht, sondern auf dem Lande
auch das männliche bey manchen Gelegenheiten zu machen pflegt; eine
Kniebeugung, Verneigung, im Oberd. ein Knicker. Von knicken, so fern es das
durch den Gaumenlaut verstärkte Intensivum von neigen, im Isidor hneigan, ist.
Einen Knicks machen, sich verneigen.
Lise sagt kein Wort, Macht ihren Knicks und wandert fort, von
Brawe.
Man verstehet diese Zeilen falsch, wenn man Charlotten eine
bäuerische Neige, einen dummen Knicks machen läßt, Less.