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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Knicken | | Die Knickerey

Der Knicker

Der Knicker, [1661-1662] des -s, plur. ut nom. sing. 1) im Nieders. kleine aus Thon gebackene Schnellkügelchen, besonders so fern sie zu gewissen Spielen der Kinder dienen; von dem Schalle, welchen sie im Spielen machen, wenn sie an einander stossen. 2) Eine Person welche knickt; doch nur in der dritten figürlichen Bedeutung des Neutrius, im verächtlichen Verstande; Fämin. die Knickerinn. Er ist ein Knicker, er sucht aus Kargheit überall etwas abzubrechen oder abzuzwäcken. Nieders. gleichfalls Knicker, im Engl. ohne Gaumenlaut Niggard, im Isländ. Nauggur, Niugr. Von knicken, nicken, so fern es in weiterer Bedeutung in kleinen Stücken abbrechen bedeutet, oder auch das Intensivum von nagen ist, da es denn eben diese Bedeutung gewähret, welche auch das gleichbedeutende Knauser hat. Im Griech. heißt ein solcher Knicker oder Knauser - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , von - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , kneipen, abzwacken, im Franz. Pincemaille. 3) Im Oberdeutschen ist der Knicker das Nicken mit dem Kopfe, ingleichen eine Neigung mit Verbeugung der Knie; ein Knicks, S. dasselbe.
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