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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Knarre | | Der Knaster

Knarren

Knarren, [1651-1652] verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und eine Art eines zitternden und rauschenden Schalles ausdruckt, dergleichen der ist, welchen die Bewegung des Rades um eine ungeschmierte Achse macht, und wovon knirren eine feinere, knorren und knurren aber eine gröbere Art ausdruckt. 1) Diesen Schall von sich geben. Die Räder eines Wagens knarren, wenn sie nicht geschmiert werden. Eine Thür knarret, wenn die Angel nicht geschmieret ist. Neue Schuhe, ein mit Getreide beladener Wagen knarren, so wie der gefrorne Schnee knarret, wenn man darauf gehet. 2) Diesen Schall hervor bringen. Mit den Schuhen knarren. Die Nachtwächter knarren an denjenigen Orten, wo sie statt des Hornes eine Knarre führen. Im Oberdeutschen knarren auch die Hunde, welche im Hochdeutschen knurren. Eben daselbst wird es auch figürlich für murren und knurren gebraucht. Anm. Im Nieders. gnarren und knarren, im Angels. gnyrran, im Dän. knarre, im Schwed. knarra, im Engl. to gnarr. In den gemeinen Sprecharten hat man davon auch das Frequentativum knarzen. Schnarren ist durch den vorgesetzten Zischlaut aus diesem Worte entstanden, der aber hier nicht müßig ist, sondern wirklich einen besondern, obgleich nahe verwandten Schall ausdruckt. [1653-1654]
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