4. Die Karte
4. Die Karte,
[
1505-1506] plur. die -n, ein aus dem
Latein. Charta, Papier, entlehnter Ausdruck, welcher im Deutschen besonders in
folgenden Fällen gebraucht wird. 1) Gemahlte Blätter, gewisse Spiele damit zu
spielen, Spielkarten, um sie von den folgenden zu unterscheiden; wo so wohl ein
einzelnes Blatt, welches man doch lieber ein Kartenblatt zu nennen pfleget, als
auch ein ganzes aus mehrern zusammen gehörigen Blättern bestehendes Spiel, ein
Spiel Karten, eine Karte heißt. In der Karte spielen, oder Karten spielen. Die
Karten mengen, geben u. s. f. Jemanden in die Karte sehen, auch figürlich,
dessen Absicht, dessen Vorhaben errathen. Sie haben viel gewagt, daß sie sich
von ihrem Onkel in die Karte haben gucken lassen, Weiße. Ich muß ihn zum Worte
lassen, sonst möchte die Karte verrathen werden, ebend. Es ist eine angelegte
Karte, (
S. 3 Karren.) Im Franz. Carte, im Ital. Carta, im Engl.
Card, im mittlern Latein. Carta und Carticella. 2) Eine geographische Abbildung
der Erdfläche oder eines Theiles derselben. Eine Landkarte, eine solche
Abbildung des festen Landes, eine Seekarte, des Meeres. Karten sammeln. Anm.
Ungeachtet dieses Wort aus dem Latein. herstammet, so hat es in diesen beyden
Bedeutungen doch schon längst das Bürgerrecht erhalten, daher man es auch
füglich mit einem K schreiben kann, zumahl da es im Deutschen nicht so wie im
Griech. und Latein. mit einem Hauche ausgesprochen wird.