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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Jungensteiger | | Die Jüngerschaft

Der Jünger

Der Jünger, [1449-1450] des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Jüngerinn, plur. die -en, eine jüngere Person im Gegensatze einen ältern. 1) in der biblischen Schreibart, ein Schüler, ein Lehrling im Gegensatze seines Meisters oder Lehrers. Die Jünger Johannis, Christi u. s. f. in weiterer Bedeutung werden in der heil. Schrift auch diejenigen eines Jünger genannt, welche dessen Lehre zum Erkenntniß- und Bestimmungsgrunde ihrer Einsichten und Handlungen annehmen. Zu Joppe war eine Jüngerinn mit Nahmen Tabea, Apostelg. 9, 36. 2) Bey einigen Handwerkern ist der Jünger ein Mittelding zwischen einem Jungen und Gesellen, indem ersterer, ehe er Gesell werden kann, sich erst zum Jünger erklären lassen muß. S. auch 1. Junker. Bey dem Ottfried in der ersten Bedeutung schon Junger, Jungero. Es kann entweder der Comparativ von jung seyn, oder auch vermittelst der männlichen Endung - er aus diesem Beyworte gebildet seyn, welches um des weiblichen Geschlechtes auf - inn willen, wahrscheinlicher ist, als welches dergleichen Wörter in andern Fällen nicht annehmen.
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