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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Huhu | | Der Huk

Huj!

[1309-1310] ein Zwischenwort, welches 1) nicht nur der Ausdruck einer großen Geschwindigkeit, sondern auch eine Aufmunterung dazu ist. Huj, Moab, mache dich nun zur Ausbeute! 2 Kön. 3, 23. Huj, huj, fliehet aus dem Mitternacht Land! Zachar. 2, 6. Huj, Zion, entrinne! V. 7. Huj! schreyen die Jäger so wohl den Hunden zu, wenn sie frisch anfallen sollen, als auch den wilden Schweinen, damit sie anlaufen. Wo es denn auch als ein unabänderliches Hauptwort gebraucht wird, einen schnell vorüber gehenden kurzen Zeitraum, einen Augenblick zu bezeichnen.
In einem Huj wird dir das Glück ganz geneigt, Opitz.
2) Zuweilen ist es auch ein Zwischenwort der aufmunternden Freude, wo es mit ey! verwandt ist. Wenn die Drommete fast klingt, spricht es (das Roß) Huj! und reucht den Streit von ferne, Hiob. 39, 25. 3) Ingleichen, Aufmerksamkeit zu erregen. Huj! er hat gewiß wieder etwas auf dem Rohre, Weiße. Anm. Im Schwed. hui, im Ital. uh, im Franz. ehedem hu. In der ersten Bedeutung der Geschwindigkeit hat man im Oberdeutschen auch das Bey- und Nebenwort huj, für schnell, hurtig. Ein hujer Mensch; er ist in allen seinen Sachen, zu huj. Ingleichen das Zeitwort hujen in dem zusammen gesetzten überhujen, übereilen. Angels. higan, eilen, alt Engl. to hye.
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