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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Hieb

Der Hieb, [1167-1168] des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte hauen. 1) Die Handlung des Hauens; ohne Plural. Auf den Hieb fechten. 2) Ein mit einem hauenden Werkzeuge gegebener Schlag. Der Hieb ging vorbey. Jemanden einen Hieb geben. Einem Hiebe ausweichen. Viel Hiebe nach jemanden thun. Den Kopf auf Einen Hieb abhauen. Der Baum fällt nicht von Einem Hiebe. Auch ein Schlag, welcher mit einem schlagenden Werkzeuge und aus gereckten Arme gegeben wird. Ein Hieb mit der Peitsche, mit der Ruthe, mit dem Stocke. Ingleichen, ein nachdrücklicher aber versteckter Verweis, welchen man, wenn er gelinder ist, auch einen Stich zu nennen pfleget. Jemanden einen Hieb geben. 3) Die dadurch verursachte Wunde, der Eindruck, welchen ein Hieb macht. Einen Hieb im Gesichte haben. Man siehet noch alle Hiebe in dem Baume. Die Hiebe in einer Feile. Auch collective in Ansehung der Beschaffenheit. Die Plattenfeile der Schlösser hat einen weit feinern Hieb, als die Vorfeile. 4) Im Forstwesen, ein Bezirk im Walde, wo Holz gefället werden soll, wo es gefället wird, oder wo es ehedem gefället worden, und der auch ein Hau ein Gehau, eine Hauung, ein Holzschlag, ein Schlag genannt wird. Einen Wald in zehen Hiebe theilen. Die Zimmerhiebe in dem Tangelholze anordnen, die Schläge, wo Zimmerholz gefället werden soll. Ein alter Hieb, wo ehedem Holz gefället worden, und welcher so lange ein Hieb heißt, bis das junge Holz wieder zu Stangen aufgewachsen ist. S. Hauen und Hiebig.
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