Heulen
Heulen,
[
1161-1162] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert. Es druckt 1) einen starken, gedehnten, kläglich und
zugleich auch widerlich klingenden Laut aus, welchen ein starker Wind, wenn er
sich an einem Orte fänget, ingleichen die Hunde zu manchen Zeiten, wie auch die
Wölfe, welche auch davon den Nahmen haben, zu machen pflegen, von denen man
daher auch sagt, daß sie heulen. Die Winde heulen durch die gebogenen Gipfel.
In einem dicken Wald, wo Wind und Hunger heulten, Haged.
Wenn man unter den Wölfen ist, muß man mit heulen, man muß
sich in die Zeit schicken. Bey den Jägern heulen auch die Hohl- und
Ringeltauben, wenn sie sich locken, welches von andern rücksen genannt wird. 2)
In engerer Bedeutung, von Menschen, mit lauter und zugleich kläglicher Stimme
weinen, wo dieses Wort einen verächtlichen Nebenbegriff hat, so wie diese Art
zu weinen selbst etwas Niedriges und Verächtliches verräth; ob es gleich in
Luthers Deutschen Bibel sehr häufig für laut weinen, laut klagen gebraucht
wird. Sie heulte aus voller Lunge. Ein betrübter Esel heulte, weil des
Schicksals karge Hand u. s. f. Haged. Figürlich auch, einen ähnlich widerlichen
Laut von sich geben. Eine verstimmte Orgel heult. Wenn man noch untaugliche
Gesänge in den Kirchen heult. Anm. Im Nieders. hulen, im Engl. to howl, im Dän.
hyle, im Schwed. ulfwa, im Isländ. ylfa, yla, im Finnischen ulwon, im Franz.
hurler, houler, im Ital. urlare, im Span. ahullar, aullar, im Latein. ejulare,
ululare, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
-
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Hebr. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Arab. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - ; über welche Übereinstimmung man
sich nicht wundern darf, da alle diese Wörter, so wie gällen, hallen, schallen
u. s. f. den Laut nachahmen, welchen sie ausdrucken.
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1163-1164]