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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Heischesatz | | Die Heiserkeit

Heiser

Heiser, [1087-1088] -er, -ste, adj. et adv. rauh, dumpfig, doch nur von der Stimme, welche diese fehlerhafte Eigenschaft durch vieles Reden oder Schreyen, durch kalte Luft, durch Entzündung der Sprachwerkzeuge u. s. f. zuweilen erhält. Heiser seyn oder werden. Eine heisere Stimme haben. Sich heiser reden oder schreyen. In den gemeinen Mundarten lautet es heisch, welches sich auch zuweilen in die edle Schreibart mit einzuschleichen pfleget. Mein Hals ist heisch, Ps. 69, 4. Höret mich Musen, höret mein heischeres Rufen, Geß. Anm. Bey dem Notker nur heis, bey den Schwäbischen Dichtern gleichfalls heis:
Ich han so vil gesprochen und gesungen Das ich bin muede und heis von der klage, Heinrich von Morunge;
bey dem Hornegk aber schon hayser, im Nieders. heestrig, im Angels. has, im Engl. hoarse, im Schwed. hees, im Isländ. haes, im Dän. häs. Im Nieders. ist dafür auch demstig üblich. Heiser reden heißt in Baiern grigeln.
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