Die Grütze
Die Grütze,
[
841-842] plur. inus. grob gemahlnes und
von allen Hülsen gereinigtes Getreide. Hafergrütze, Gerstengrütze,
Buchweitzengrütze. Ingleichen die daraus gekochte Speise. Figürlich, doch nur
in den niedrigen Sprecharten, Gehirn, Verstand. Grütze im Kopfe haben, Verstand
besitzen, so wie man von einem dummen Menschen sagt, er habe Spreu oder
Häckerling im Kopfe.
Ein Kopf der von Natur mehr Spreu, als Grütze führt, Gümh.
Bey andern hingegen bedeutet Grütze im Kopfe haben, nehmlich
statt des Gehirnes, dumm seyn.
S. Grützkopf. Anm. Im Nieders. Grütt und mit Versetzung
der Buchstaben Gorte, im Dän. Grod, im Angels. Grut, im Engl. Grout, im
mittlern Lat. Grutum, Grutellum, Gruellum, im Franz. Griotte, Gruau, im Pohln.
Gruza, Gryzka; alles von dem Zeitworte grutan, zermalmen, und folglich mit
Graus, Gries u. s. f. aus einer Quelle;
S. diese Wörter, ingleichen Schroten und Reißen. In
einigen Gegenden, besonders Oberdeutschlandes, ist dieses Wort männlichen
Geschlechtes, der Grütz. Im Lettischen bedeutet Grudas ein Korn.