Grunzen
Grunzen,
[
839-840] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, zwar das Intensivum von greinen, aber zugleich eine
Nachahmung des dadurch verursachten Schalles ist. Es wird im gemeinen Leben
eigentlich von dem ähnlichen Laute der Schweine gebraucht, welcher im Griech.
durch -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Latein. durch
grunnire, im Franz. durch groigner und gronder, und im Engl. durch to grunt,
ausgedruckt wird. Figürlich wird es im Oberdeutschen auch für murren, brummen
gebraucht.
Vor wunder gleich mein Herz thut grünzen Ob diesem großen
arbeiten und zabeln, H. Sachs.
Anm. So fern greinen, grannen, in einigen Oberdeutschen
Gegenden noch jetzt murren und heulen bedeutet, ist grunzen schon bey dem
Ottfried so wohl murren, als auch weinen; runezen aber bedeutet bey dem Notker
murren, (
S. Raunen,) im mittlern Lat. groussare. Grunni ist bey
dem Ottfried Elend, und Grun die Klage, das Winseln. Im Wendischen bedeutet
hromim ich grunze, so wie man ehedem auch im Deutschen grumen und grummeln in
ähnlichem Verstande gebrauchte. Sich grunsen heißt im Meklenb. sich grämen.
S. Greinen. [
839-840]