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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Grau-nacken | | Das Gräupelerz

Die Graupe

Die Graupe, [789-790] plur. die -n, Diminut. das Gräupchen, Oberd. das Gräuplein, und zusammen-gezogen das Gräupel, überhaupt zerbrochene Stücke von geringer Größe; wo es doch nur in einigen einzelnen Fällen gebraucht wird. 1) In dem Bergbaue werden in den Pochwerken die gröbsten Stücke der gepochten Erze Graupen oder Gräupel genannt. Auch kleine Stücke Erz oder Metall, welche entweder in lockerer Gestalt gefunden werden, oder andern Erz- oder Steinarten einverleibet sind, werden Graupen oder Gräupel genannt. S. Zinngraupe. 2) In der Hauswirthschaft, das seiner Hülse oder Schale und Spitzen beraubte Getreidekorn, besonders von der Gerste und dem Weitzen. Graupen machen, welches auf der Mühle, oder in eigenen Graupenstampfen geschiehet; im Oberdeutschen nur Gerste schlechthin. Gerstengraupen, Weitzengraupen, Perlgraupen. Nieders. Schillegaste, d. i. geschälte Gerste. Anm. Im Schwed. Gröpe. Im Böhmischen ist Kraupy der Hagel, und Krupe ein Wassertropfen. In den Monseeischen Glossen bedeutet giroupin zerreiben, zerbrechen; so daß Graupe ohne Zweifel zu dem Geschlechte der Wörter reiben, rupfen u. s. f. gehöret, und eigentlich gröblich zerriebene Stücke bedeutet. S. auch Grapp, Graus, Grütze, Gries, Grob und Graben. In einigen Oberdeutschen Gegenden wird die Graupe im Singular collective für Graupen gebraucht. [789-790]
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