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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Gottlos

Gottlos, [763-764] -er, -este, adj. et adv. los von Gott. 1) Von der Verbindlichkeit gegen Gott befreyet, oder doch bemühet, sich von der Verbindlichkeit gegen Gott los zu machen, und in dieser Gesinnung gegründet; in welcher weitern Bedeutung alle unbekehrte Menschen in der Deutschen Bibel und biblischen Schreibart gottlose Menschen oder Gottlose genannt werden. 2) Außer der biblischen Schreibart gebraucht man dieses Wort in engerm Verstande, für in hohem Grade lasterhaft, und in dieser Beschaffenheit gegründet. Ein gottloser Mensch. Eine gottlose That. Ein gottloses Leben führen. Gottlos handeln. Im Scherze ist es im gemeinen Leben auch zuweilen für leichtfertig, muthwillig üblich. 3) In der engsten Bedeutung ist ein Gottloser zuweilen ein Gottesläugner, ein Atheist, und gottlos in dieser Denkungsart gegründet. Eine gottlose Lehre, welche zur Gottesläugnung führet. In welcher letzten Bedeutung schon Notker kuotelos gebraucht, so wie das Holländ. godloos atheistisch, und das Isländ. Gudleysi die Gottesläugnung bedeuten.
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