Das Geschwader
Das Geschwader,
[
617-618] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
Im Kriegswesen, ein kleiner Haufen Reiterey von ungefähr hundert Mann, Franz.
Escadron, im gemeinen Leben eine Schwadrone; in welchem Verstande es nur noch
in der edlen Schreibart vorkommt, ehedem aber, besonders in Oberdeutschland,
sehr üblich war, wo es auch wohl Schwieter, Geschwieter, Schwär u. s. f.
lautete.
Die Furcht stellt Wölfe groß als Stiere Geschwader groß wie
Heere vor, Lichtw.
Wenn Dusch an einem Orte auf Leichen von Geschwädern sagt, so
hat ihn vermuthlich der Reim zu diesem ungewöhnlichen Plural verleitet. Im
Oberdeutschen scheinet es in weiterm Verstande von einem jeden Haufen mehrerer
Personen üblich zu seyn; ein Geschwader Reisender. Ein Geschwader böser Leute,
Pict. 2) Im Seewesen, eine Anzahl mehrerer Schiffe, besonders eine Anzahl
mehrerer von einer Flotte abgetheilter Schiffe, welche unter einem
Vice-Admiral, oder Flaggen-Officier, Chef d'Escadre, stehen; Franz. Escadre. In
einer zum Treffen gestellten Flotte sind der Vortrupp, das Mitteltreffen und
der Nachtrupp so viele Geschwader. Anm. In beyden Bedeutungen kommt dieses
Wort, wie mehrere zum Kriegswesen gehörige Ausdrücke, aus dem Ital. Squadra,
ein viereckiger, oder in ein Viereck gestellter Haufen, her, welches durch
Vorsetzung des Zischlautes wieder aus dem Latein. quatuor gebildet worden.
S. Schwadrone. [
617-618]