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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Geschrey

Das Geschrey, [615-616] des -es, plur. inus. das Schreyen, so wohl von der Handlung des Schreyens, als auch von dem dadurch verursachten Schalle. 1. Eigentlich. Ein Geschrey machen, erheben, anfangen. Viel Geschrey und wenig Wolle. Er erhob sich, es entstand ein Geschrey. Daher das Feldgeschrey, Jubelgeschrey, Kriegesgeschrey, Zetergeschrey u. s. f. 2. Figürlich. 1) Laute, nachdrückliche klagen. Das Geschrey des Volkes. 2) Vieles, lautes Geschwätz. Viel Geschrey von einer Sache machen, viel Aufhebens. Viel Geschreyes von sich machen. 3) Ein lautes, heftiges Gerücht von einer unangenehmen Sache. Es gehet ein Geschrey. Ein Geschrey ausbringen. Besonders 4) ein starkes Gerücht über jemandes guten Nahmen, im nachtheiligen Verstande. In das Geschrey kommen. Jemanden in das Geschrey bringen, ihn mit der Wahrheit in das Geschrey bringen. Anm. Im gemeinen Leben im eigentlichen Verstande auch nur Schrey, ehedem Chrey, Krey, Chradem, bey dem Notker Screige, Screiot, im Schwed. Skri, Dän. Skrig, Engl. Cry und Shriek, Nieders. Schricht, Geschricht, Franz. Cri. S. Schreyen. [617-618]
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