Das Geschick
Das Geschick,
[
607-608] des -es, plur. die -e, von dem
Zeitworte schicken, ordnen, fügen. 1. Der Zustand einer Sache, da sie zu einer
gewissen Veränderung geschickt, d. i. fähig und tüchtig ist; ohne Plural. 1)
Überhaupt, in welchem Verstande im Bergbaue, die zur Erzeugung der Erze
tüchtige Beschaffenheit der Erd- und Steinarten ihr Geschick genannt wird. 2)
Besonders, das Verhältniß der Theile einer Sache, so wie es der jedesmahligen
Absicht gemäß ist, im gemeinen Leben und der vertrauten Sprechart. Es hat weder
Art noch Geschick. Belise putzt ich den ganzen Tag, und doch hat ihr Anzug
nicht das gesingste Geschick. Eine Sache in das Geschick bringen. Die Rede hat
weder Geschick noch Gelenk. 2. Die natürliche Fähigkeit lebendiger Geschöpfe,
nach welcher sie zu gewissen Veränderungen geschickt, d. i. fähig und tüchtig
sind; ohne Plural. In engerer Bedeutung, das Vermögen, eine Sache mit
Leichtigkeit zu vollbringen. Ein Mensch, der vieles Geschick hat. Er hat viel
Geschick zur Musik, zur Dichtkunst u. s. f. Bav hat zu keiner Sache Geschick.
Ein andrer hat zwar viel Geschicke. Doch weil die Miene nichts
verspricht, u. s. f. Gell.
S. Geschicklichkeit. 3. Die Anordnung der menschlichen
Begebenheiten in der Welt, so fern sie von einem höhern Wesen herrühren, und
nicht in unserm freyen Willen gegründet sind, das Schicksal, die Schickung;
auch ohne Plural. Es ist ein Geschick Gottes. Mein Geschick will es so. Er kam,
ich weiß nicht durch was für ein Geschick, gerade zu rechter Zeit. Ein Mensch
hat ein außerordentliches Geschick, wenn ihm außerordentliche Begebenheiten
zustoßen, besonders wenn er selbst nicht der nächste Grund derselben ist. 4.
Eine geschickte d. i. zu einer gewissen Absicht fähige und tüchtige Sache
selbst; in welchem Verstande es doch nur im Bergbaue üblich ist, wo alle zur
Erzeugung der Erze tüchtige Erd- und Steinarten, Gänge, edle Klüften u. s. f.
Geschicke genannt werden. Im Niedersächs. nur Schick. Im Schwed. ist Skik so
wohl Ordnung, Anordnung, als auch guter Anstand im äußern Betragen, angenehme
Sitten.
S. Schicken und Schicklich.