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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Gefahrzins | | Die Gefälle

Das Gefäll

Das Gefäll, [469-470] des -es, plur. die -e, in der dritten Hauptbedeutung des einfachen Fall, die Höhe zu bezeichnen, um wie viel ein flüssiger Körper fällt, d. i. um wie viel er an einem Orte dem Mittelpuncte näher ist als an dem andern. Der Fluß hat auf hundert Ruthen vier Fuß Gefäll. Das Gefäll finden. Bey den Mühlen bezeichnet es die Höhe des Wasserfalles vor dem Mahlgerinne. Hohe Gefälle erfordern oberschlächtige Mühlen. Im Hüttenbaue ist es der obere Theil des Planherdes. In weiterer Bedeutung ist in der Erdmeßkunst das Gefäll die Höhe, um welche ein jeder gegebener Ort tiefer liegt als ein anderer; welche Höhe vermittelst der Wasserwage gefunden wird. In Niedersachsen sind die Gefälle diejenigen Gegenden, wo die Bienen ihre Nahrung finden, in welchem Verstande es aber vermuthlich für Gefilde stehet. In dem alten Gedichte aus Carln den Großen bey dem Schilter bedeutet Gevelle schon den Fall. S. Fall 3, und Fallen. [471-472]
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