* Der oder das Gau* Der oder das Gau, [433-434] des -es, plur. die -e, oder -en, ein in dem Hochdeutschen Sprachgebrauche größten Theils veraltetes Wort. 1) Das Land, im Gegensatze der Stadt. Auf dem Gau wohnen, auf dem Lande, bey dem Altenstaig. Die Bäcker und Metzger im Würtembergischen gehen auf das Garn, wenn sie ihr Brot auf dem Lande verkaufen, oder auf das Land nach Vieh reisen. Eine Gäutaferne ist im Österreichischen eine Dorfschenke. 2) Ein Thal, wovon Frisch Beyspiele anführet. 3) Eine Landschaft, eine Provinz, ein Gebieth; in welcher Bedeutung dieses Wort in den mittlern Zeiten sehr häufig vorkommt, wo Deutschland und dessen Provinzen in viele Gaue vertheilet waren, deren jeder Vorgesetzten hatte, welcher gemeiniglich ein Graf hieß. Eine Menge eigenthümlicher Nahmen der Örter haben dieses Wort noch aufzuweisen, so wie es in dem ehemahligen Alemannien noch häufig in der Bedeutung eines Districtes, Landstriches üblich ist. Anm. Dieses alte Wort, welches auch Gäu geschrieben und gesprochen wird, kommt mit dem Hebr. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , und Chald. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ein Thal, und dem Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , die Erde, genau überein. Bey dem Ulphilas lautet es Gauje, im Holl. Gaw, Goy, Goo, im Fries. Gau, im Nieders. Gohe, Göe, bey dem Ottfried Gouuo, im mittlern Lat. Gobia. S. Gauding, Gaugericht, Gaugraf u. s. f. | |