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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Führen | | Die Fuhrfrohne

Der Führer

Der Führer, [343-344] des -s, plur. ut nom. sing. Fäm. die Führerinn, plur. die -en, der oder die eine Person oder Sache führet, so wohl in den eigentlichen, als in den sechs ersten figürlichen Bedeutungen des Zeitwortes. Der Führer eines Schiffes, eines Blinden, eines wilden Thieres. Ältern und Führer (der Kinder) müssen sich stets erinnern, was sie bestrafen, und warum sie strafen, Gell.
Wie eisern sind doch ohne dich die Zeiten, O Tugend, holde Führerinn! Haged.
In einigen Oberd. Gegenden ist der Führer bey den Armeen so viel als im Hochdeutschen der Caporal oder Corporal, weil er die Rotte führet. Bey der Schwedischen und einigen andern Armeen ist der Führer ein Unter-Officier, welcher in Zügen hinter dem Fähnriche gehet, wenn derselbe die Fahne trägt, und sie ihm im Nothfalle abnimmt. Bey den meisten Deutschen Truppen heißt er Fahnjunker. Aber alsdann bedeutet dieses Wort so viel als Furier, weil er ehedem zugleich die Zufuhre zu besorgen hatte. S. Furier. An verschiedenen Maschinen ist der Führer ein Werkzeug, welches die Richtung eines andern in Bewegung gesetzten Körpers bestimmet, wie an den Elektrisir-Maschinen. S. auch Anführer, Brautführer, Buchführer, Rädelsführer, Durchführer u. s. f.
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