Die Fackel
Die Fackel,
[
7-8] plur. die -n, Diminut.
Fackelchen, ein großes aus Holz, Wachs oder Pech verfertigtes Licht, welches,
wenn es angezündet wird, einen starken Schein von sich gibt. Weil es dem Winde
widerstehet, so wird es auch wohl ein Windlicht genannt. Holzfackeln,
Pechfackeln, Wachsfackeln. In der Astronomie werden diejenigen Flecken in der
Sonne, welche heller leuchten, gleichfalls Fackeln genannt, und in der edlern
Schreibart sind die figürlichen Ausdrücke, die Fackel des Krieges, der
Zwietracht, bekannt genug. Anm. Dieses Wort lautet schon bey dem Ottfried
Fakol, bey dem Tatian Faccola, in Boxhorns Glossen Facolo, im Angels. Faecele,
im Schwed. Fackla, im Dänischen Fakkel, im Wallis. Fagl, im Ital. Fiaccola, im
Wendischen Bakla. Alle diese Wörter kommen mit dem Latein. Fax und Facula genau
überein, allein daraus folget noch nicht, daß sie von denselben abstammen. Die
alten nordischen Völker hatten ein Wort Fach oder Fak, welches Feuer bedeutete,
und vielleicht war fachen, welches jetzt Feuer machen heißt, ehedem auch für
brennen üblich;
S. Anfachen und Fachen. Von diesem Zeitworte, ist
Fackel, vermittelst der Endsylbe -el, welche ein Werkzeug ausdruckt, sehr
regelmäßig gebildet. Im Oberdeutschen ist dafür auch Tortsche, Torsche, Tortz,
und im Nieders. Torbitze, Torwisse üblich, welche mit dem Ital. Torcia, Engl.
Torch, Holländ. Toorts, Franz. Torche, Span. Antorcha, und Schwed. Torr und
Tortisa, überein kommen, so, dem Ihre zu Folge, von dem Angels. torht, hell,
klar, berühmt, abstammen.
S. Theer.